
Zahlen steigen von Geisterhand. Registrierungsrate auf 8,8%. Unerklärlich?
Mit unserem Release starteten wir auch die Werbung. Sie ergaben entmutigende Klickraten und Klickpreise. Die Konversionsrate auf der Landingpage enttäuschte mit 1%. Seitdem fokussieren wir uns ausschließlich auf die Erkundung unseres Marktes (Customer Discovery). Ohne besonderen Grund sah ich heute in die Werte unseres Accountings (Innovationbilanz für Leser von The Lean Statup). Erstaunt stellte ich fest, dass praktisch von selbst eine neue Kohorte von 170 Besuchern entstand. Die Konversionsrate (genauer die Registrierungsrate) kletterte auf 8,8%.
Die Entwicklung und Interpretation der Zahlen im Detail
Während der Kampagne, die eine Kohorte von 94 Besuchern erzielte, kamen wir auf genau einen armseligen Prozent: 1%! An Aktivierung war nicht zu denken (als aktiviert erklären wir einen Nutzer, der eine Anlage zu einer Aufgabe erstellt). Mit der organischen Kohorte von 170 Besuchern registrierten sich immerhin 8,8%. Sogar konnten 1,2% (also 2 ^^) aktiviert werden. Das sind längst keine Traumzahlen, aber es sind Zahlen mit denen man arbeiten kann.
Es ist ohnehin leider bereits klar, dass wir so keine Wunder erwarten können. Die Nutzer werden, jedenfalls mit der aktuellen Variante aus Nutzenversprechen und Marktsegment, mit keiner denkbaren Maßnahme plötzlich kreischend im Kreis laufen und vor Überwältung das Bewusstsein verlieren. PMF (Product-Market-Fit) ist nicht einmal in Sichtweite. Dazu müssen wir schon andere Varianten testen. Sprich grundlegende Änderungen am Produkt vornehmen. Den berühmten Pivot vornehmen.
Ermutigt aber Ahnunglos: Analytics hätten wir nun doch gebraucht
Ich wollte, dass uns Bruttometriken von Analysetools nicht ablenken bei der Optimierung. Deshalb verzichtete ich darauf. Nun sollten wir aber doch wissen, aus welchen Quellen die Nutzer kamen, die unsere Werte verbessern. Klar ist, dass wir nach den Kampagnen nun organische Nutzer auf der Landingpage haben. D.h. sie stammen nicht aus Kampagnen. Welche unserer Aktionen aber war dafür verantwortlich? Sie könnten ein Nebeneffekt unserer Markterkundung (Customer Discovery) sein. Oder eben von den üblichen anderen Quellen kommen.
So oder so haben wir noch jede Menge Kundeninterviews vor uns. Wir machen jetzt einfach weiter wie bisher und ich installiere Google Analytics. Auch wenn das Team nicht wirklich ammuset ist, über die scheinbar endlose Discovery. Doch da müssen wir durch. Erfolge sind schließlich zu sehen und das Bild wird klarer. Dazu ganz bald mehr. Wenn die Zahlen so bleiben, können wir in ein bis zwei Wochen sehen, was eigentlich passiert ist.