
Seltsames Geschenk: Jemand hat uns Facebook-Fans gekauft
Und von heute auf Morgen haben wir über 1.000 Freunde mehr. Endlich haben sie es begriffen, warum hat das so lange gedauert? Den Sarkasmus mal beiseite: Die Ernüchterung trat bereits nach wenigen Millisekunden ein und mir war klar, was geschehen war.
Um unser MVP testen zu können, hätten wir gerne einen steten Traffic von etwa 100 neuen Besuchern auf unserer Landingpage. Eine Kohorte der Größe ist über Facebook Ads nicht mehr so günstig wie zu Eris Ries‘ Zeiten zu bekommen.
Unsere eigenen Aktivitäten, in Facebookgruppen kontakt mit Outsourcern aufzunehmen, hatten den netten Effekt praktisch als Nebenprodukt Interesse zu wecken. So entstand die Idee, diese Arbeit an einen professionellen Netzwerker abzugeben. Denn das ist ein Prozess, der nach unserer Gründerphilosophie outgesourced werden muss (Dazu demnächst mehr. Hier Quellen: Günter Faltin www.kopfschlaegtkapital.com, Thorsten auf Autaak oder Erik auf Einfach Startup zu dem Thema).
Also los. Schließlich gehören Human Resources zu unseren Schlüsselaktivitäten.
„Eine Kostprobe meiner Arbeit gefälligst?“
Zu gut meinte es nun wohl jemand, der gerne in unser Dienstleisternetzwerk käme. Ich dachte mir nichts Böses, als er mir eine Demonstration seinen Könnens anbot. Er wolle mir zeigen, wie er vorgeht. Ich verstünde es dann schon. Okay, spätestens da hätte ich schalten sollen. Unsere Fanbase ist mit ca. 250 noch überschaubar. Das heißt, sie war es.
Ich gebe zu, für eine Millisekunde hob ich einen Millimeter ab, als heute Morgen die Uhr auf 1300 Fans stand. Doch genau so schnell realisierte ich auch, dass dieser Typ plump Likes gekauft haben musste. Wahrscheinlich für paar-Euro-fünfzig. Als Investition in seine Zukunft gewissermaßen.
Den Täter überführt
Ich bin mir sicher, wer es war. Ganz unbedarft bin ich ja nun auch nicht mehr. Ich meldete mich also bei ihm… „Ist das Geschenk von Ihnen? Ich bin fasziniert!“ schrieb ich ihm. „Gefällt es ihnen?“ fragt er zurück. Ich fragte weiter: „Wie haben sie das gemacht?“ und ob die Nutzer denn jetzt auch ein Interesse an Outsourcing hätten. Es sei sein Netzwerk gewesen. Es sei „halt ein sehr aktives Netzwerk“. Dieses müsse er nur einladen, die Humanoidseite mit Gefällt mir zu markieren. Natürlich bestritt er den Likekauf. Undankbar sei ich. Nachweisen kann ich ihm tatsächlich nichts.
Hoffentlich schadet uns das nicht. Dienstleister zu suchen ist ein Abenteuer.